„Schule als Sprachenraum“ – bilaterales Forschungsprojekt zur mehrsprachigen Realität an Schulen

22. Mai 2017

Gemeinsam mit dem Zentrum für LehrerInnenbildung der Universität Wien und der Pädagogischen Fakultät der Masaryk Universität Brünn/Tschechien untersucht das DiZeTIK, wie es um die gelebte Mehrsprachigkeit an unseren Schulen steht. Denn Kinder bringen ein vielfältiges sprachliches Repertoire in die Schule mit, das sich aus (Bruchstücken von) mehreren Sprachen, Dialekten und Sprachstilen nährt (Blommaert 2010, Busch 2013). Mit dem Eintritt in die Schule ist eine Verengung zu beobachten, denn die gesellschaftliche und schulsprachenpolitische Ordnung verlangt nach geteilten Kommunikationsformen in Richtung Unterrichtssprache und erste Fremdsprache. Jedoch wird die Vielfalt des vorhandenen sprachlichen Repertoires an den Schulen unterschiedlich gehandhabt.Anfang Mai waren fünf Studierende der PH Wien bzw. der Universität Wien in Brünn, um dort gemeinsam mit der Projektleitung und tschechischen Studierenden in einem breiten Methodensetting Daten für die Beantwortung der folgenden Forschungsfragen zu sammeln:

(1) Wie positionieren sich Schulen im jeweiligen schulsprachenpolitischen Kontext?
(2) Wie werden die Komponenten des sprachlichen Repertoires der SchülerInnen in der Schule wahrgenommen und bearbeitet?
(3) Wie erfahren SchülerInnen die sprachenbezogene Positionierung der Schule?

Aktuell werden die Daten ausgewertet, im Herbst 2017 folgen die Erhebungen an drei Wiener Schulen.

Das Forschungsprojekt wird im Jahr 2017 von der „AKTION Österreich-Tschechische Republik“ gefördert.

Literatur:
Blommaert, Jan (2010): The sociolinguistics of globalization. Cambridge [u.a.]: Cambridge University. Busch, Brigitta (2013): Mehrsprachigkeit. Stuttgart: UTB.

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