Tage der Literaturdidaktik 2018
Am 19. und 20. Oktober 2018 fanden an der Pädagogischen Hochschule Wien in Kooperation mit der Universität Wien und dem BIMM (Bundeszentrum für Interkulturalität, Migration und Mehrsprachigkeit) die Tage der Literaturdidaktik zum Thema „Literarisches Lernen im Kontext Sprachlicher Bildung“ statt.
Nach der Eröffnung durch Christian Aspalter (Zentrumsleiter DiZeTIK, PH Wien) führte Hannes Schweiger (Universität Wien) durch das Programm. Zuerst ging Anja Wildemann (Universität Koblenz-Landau) in ihrem Vortrag der Frage nach, ob es tatsächlich die Bildungssprache (ein inflationär verwendeter Begriff im Bildungssektor) gäbe und verortete auch in der Literatur (am Beispiel von Lyrik) Bildungssprache, da der/die Rezipient/in für das Verstehen sprachgebildet sein müsse. Im Anschluss konnten die Besucher/innen in einem Workshop von Farriba Schulz (Universität Potsdam) die integrative Sprachbildung in Bilderbüchern erfahren und erkennen, wie Bilderbücher Sprachentwicklungsprozesse unterstützen.
Am Samstag eröffnete Hannes Schweiger (Universität Wien) den Tag mit einem Vortrag zum Thema „Machtvolle Normen. Literatur als Medium und Gegenstand kritischer Sprachbetrachtung“. Darin ging er den Fragen nach, wem Sprache gehöre, wer Normen definiere bzw. Sanktionen verhängen dürfe. Neben der Macht von Sprache fragte er auch nach ihren Einwanderungsbedingungen – und traf damit den Geist der Zeit.
Humor als Unterrichtsprinzip stand im Fokus von Sabine Zelgers (KPH Wien/Krems) Workshop. In verschiedenen handlungs- und produktionsorientierten Erprobungssettings konnten die Besucher/innen Humor, Witz und Komik anhand von literarischen Beispielen erleben und ausprobieren. Abgerundet wurden die Tage der Literaturdidaktik mit einem Workshop von Nadja Kerschhofer-Puhalo (Universität Wien), Christian Schreger (Volksschule Ortnergasse, Wien) und Werner Mayer (Volksschule Ortnergasse, Wien) zum Thema „Wer Macht Literatur? Zwischen Lesekanon, Kreativität und Intermedialität im kindlichen Alltag.“ In einer kritischen Darstellung wurden einerseits Erkenntnisse aus der Forschung präsentiert ebenso wie Erfahrungen aus dem schulischen Umgang mit Klassen- und Pflichtlektüren in der Praxis.
Die zahlreichen Besucher/innen wurden durch Vorträge, Diskussionsmöglichkeiten und Workshops zum intensiven Austausch und Nachdenken über Literatur animiert und zeigten großes Interesse an den Veranstaltungsinhalten.
Besonderer Dank gilt Herrn Hannes Schweiger (Universität Wien) für die Koordination der Tage der Literaturdidaktik 2018 an der PH Wien.