Tagung „Best Practices in der Lehre und Betreuung von wissenschaftlichen Arbeiten“ (12.3.15, FHWien der WKW)

13. März 2015

von Marianne Ullmann

Am 12.3. besuchte ich die bereits zweite Tagung des Schreibzentrums der FHWien der WKW, die sich diesmal mit der Lehre und Betreuung von wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigte. Neben dem Keynote-Speaker Otto Kruse (ZHAW) waren 15 ExpertInnen aus dem In- und Ausland eingeladen, die Ihre Erfahrungen in der Lehre und Betreuung von wissenschaftlichen Arbeiten im Rahmen von Workshops an die TeilnehmerInnen weitergaben. Aufgrund der vielen spannenden Themen war die Wahl von max. 3 Workshops pro Person nicht leicht. Mit meiner Auswahl war ich schließlich aber sehr zufrieden.

Zu Beginn der Workshop von Carmen Mertlitsch (SchreibCenter der AAU Klagenfurt), die mit beeindruckender Expertise und großem Enthusiasmus ein Aufgabenarrangement zum Erlernen von Zitierregeln präsentiert hat. Anhand ausgewählter wissenschaftlicher Texte erarbeiten sich Studierende nach und nach selbst die Zitierregeln ihres Faches und notieren sich typische Formulierungen, die beim Zitieren gerne eingesetzt werden.

Um den „Blick des Anderen“, nämlich Peer-Feedback beziehungsweise lernförderliche Rückmeldungen ging es im Workshop von Maike Wiethoff und Katinka Netzer (beide Schreibzentrum der Ruhr-Universität Bochum). Im Rahmen eines Rollenspieles konnten die TeilnehmerInnen erleben, dass zunehmende Erfahrung und Wissen im Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens oft den Blick auf die bereits gelungenen Aspekte in AnfängerInnen-Texten verstellen. Die beiden WS-LeiterInnen plädierten hier für mehr Lob und weniger überhöhten Anspruch.

Richtig kreativ und lebendig ging es zum Abschluss beim Workshop von Julia Dohr (FHWien der WKW) zur Sache. Julia Dohr präsentierte sich als Meisterin der Veranschaulichung trockener Materie mittels Metaphern aus dem Alltagsleben. So demonstrierte sie uns u.a., wie man Legosteine dazu einsetzen kann, um Textstruktur und/oder Argumentation zu veranschaulichen und zu verbessern, wie man Cocktail-Karten dazu verwenden kann, um Kategoriensysteme zu erarbeiten oder wie man zu einem wissenschaftlichen Stil gelangen kann, in dem man gemeinsam Schnulzenromane „verwissenschaftifiziert“.

Mit vielen Anregungen mehr kehre ich von dieser liebevoll gestalteten Tagung zurück und freue mich schon auf die Tagung im nächsten Jahr!

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