SpraBiLaPrim – ein neues Zauberwort ?
Sprachliche Bildung als durchgängiges Prinzip im Studium für das Lehramt Primarstufe.
Die Arbeitseinheit Deutsch in der Forschung Primarstufe des Verbundes Nord-Ost startet ein neues Forschungsprojekt, das die Verankerung der Sprachlichen Bildung in der Hochschullehre erheben will. Es ergänzt damit den aktuellen Ressortschwerpunkt des BMBWF zur Verankerung der Bildungssprache in allen Fächern an den Schulen. Der Projektlead liegt bei Brigitte Sorger vom DiZeTIK.
Das Projekt will den IST-Stand an den Pädagogischen Hochschulen erheben, in welcher Bewusstseinslage Lehrende im Studium für das Lehramt Primarstufe hinsichtlich ihrer eigenen sprachlichen Vorbildfunktion sind, welche Wichtigkeit sie der Sprachlichen Bildung als durchgängiges Prinzip im Studium für das Lehramt Primarstufe beimessen und wie Umsetzungsmöglichkeiten bereits erfolgen. Es sollen Bedarfe erhoben und in weiterer Folge exemplarische Beispiele und Anregungen ausgearbeitet werden. Dies betrifft die einzelnen Fachdidaktiken, die bildungswissenschaftlichen Grundlagen und die pädagogisch-praktischen Studien.
Am Projekt beteiligt sind die KPH Wien/Krems, die im Projekt den Fokus auf die Studierenden und die Aspekte Mehrsprachigkeit und Wissenschaftssprache legt, sowie die PH Wien und PH NÖ, die gemeinsam die Hochschullehrenden und ihre sprachliche Vorbildfunktion sowie die didaktisch-methodische Umsetzung einer Sprachlichen Bildung als durchgängiges Prinzip in allen Ausbildungsfächern untersucht.
An der PH Wien ist das Projekt v.a. am DiZeTIK (IBS) angesiedelt, da der Projektlead bei Brigitte Sorger liegt. Als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen sind Linda Wöhrer (DiZeTIK) und Doris Kurtagic-Heindl (IEP) aktuell mit der Entwicklung der Teilskalen und ITEMS für die erste Frageogenerhebungsrunde befasst.
Das Forschungsdesign des Projektes, das bis 2023 laufen wird, ist dreiteilig: In einer erste Fragbogenerhebung werden alle Lehrenden in der Ausbildung Primarrstufe zu ihren Haltungen und ihr methodisches Wissen in Bezug auf die Rolle der Sprache im Bildungsprozess befragt. Die zweite Pahse vertieft die Erkenntnisse und v.a. die Frage nach Bedarfen zur Verankerung von Sprachlicher Bildung als durchgängiges Prinzip durch Interviews mit Fachgruppenertreter*innen. Schließlich werde in einem dritten Schritt in Gesprächsrunden Bedarfe und Konzepte erhoben, um diese Verankerung voranzutreben. Dies kann im Ansschluss an das Projekt z.B. durch die Bereitstellugn von good-practise-Beispielen Materialien und durch interne Fortbildungsangebote erfolgen.
Das Projekt sieht sich demnach als Beitrag zur Entwicklung einer (Hochschul-)Lehrendenkompetenz, welche vermehrt auf Sprache in ihrem Facettenreichtum fokussiert und letztlich zu erhöhter Sprachbewusstheit und reflektiertem Umgang in allen Unterrichtsfächern an den Hochschulen (und in der Folge an den Schulen) führt.
Text: Brigitte Sorger